Fluoridionen im Gegenteil, also elektrisch polare Atomverbindungen, sind für Lebewesen essentiell, sie werden zu den Spurenelementen gezählt.
Üblicherweise benutzte Fluoride sind:
- Natriumfluorid (NaF, z. B. in den Fluoridtabletten oder in manchen Zahncremes bzw. Mundwässern),
- Kaliumfluorid (KF, im fluoridierten Speisesalz),
- Zinn(II)-Fluorid (SnF2, manchmal in Zahncremes eingesetzt) oder
- Aminfluoride (in Zahncremes und fluoridhaltigen Gelen).
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Für die kariespräventive Wirkung sind nur lokale aufgetragene Fluoride am bereits durchgebrochenen Zahn wirksam, eine systemische Gabe ist nicht sinnvoll.
Da die Bevölkerung auf zahlreiche Fluoridquellen zurückgreifen kann (Tabletten, Speisesalz, Trinkwasser, Zahncremes, Fluoridgels, …) ist ein besonnener Umgang mit diesem Spurenelement wichtig. Da Karies eine vielseitig bedingte Erkrankung ist, lässt sich die Entstehung und Fortlauf einer Karies auf Bevölkerungsebene durch alleinige Fluoridapplikation nicht vollständig verhindern. Karies ist demnach keine Fluoridmangelerscheinung!
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In der nachfolgenden Empfehlung zu Fluoridmaßnahmen werden nur Punkte aufgezählt, die nachweißlich wissenschaftlich einen Nutzen haben!
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Zahnpasten
Die Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta ist eine wirksame kariespräventive Maßnahme. Der kariespräventive Effekt im bleibenden Gebiss steigt mit zunehmender Fluoridkonzentration in der Zahnpasta und häufigerer Verwendung.
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Fluoridtabletten
Fluoridtabletten sind NICHT kariespräventiv wirksam. Systemische Einnahme von Kindern oder Schwangeren, haben keinen Sinn, da diese Einnahme keinen Einfluss auf die Kariesprävalenz hat.
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Fluoridlackapplikation
Die Fluoridlackapplikation ist eine wirksame kariespräventive Maßnahme. Bei Kindern und Jugendlichen kann sie zwei- oder mehrmals jährlich und unabhängig von anderen Fluoridierungsmaßnahmen durchgeführt werden.
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Fluoridgele
Die Fluoridgelapplikation ist eine wirksame kariespräventive Maßnahme und kann unabhängig von anderen lokalen Fluoridierungsmaßnahmen durchgeführt werden, vorausgesetzt, das Gel wird nicht geschluckt. Der kariespräventive Effekt von Fluoridgelen ist unabhängig von der Applikationsmethode; die Anwendungsform hängt vom Zusammenarbeitswillen (der Compliance) des Patienten ab und sollte deshalb individuell gewählt werden.
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Fluoridhaltige Mundspüllösungen
Bei niedriger Kariesaktivität und regelmäßiger Mundhygiene mit fluoridhaltiger Zahnpasta wird die Anwendung fluoridhaltiger Mundspüllösungen nicht empfohlen. Bei Personen mit erhöhtem Kariesrisiko führt die kontrollierte Anwendung von Mundspüllösungen zu einer Reduktion des Kariesanstiegs und kann deshalb unabhängig von der Anwendung anderer Fluoridpräparate empfohlen werden.
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Das einfachste ist aber – einfach gut Zähne putzen und das Thema vergessen 🙂
Fluor – Fluorid. Fluoridverbindungen als Kariesschutz,