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Kann der Darm verschlacken?

Veröffentlicht von Jaroslav Belsky am 03, Nov - 2009

Verschlacken des Darmes – geht das?

Nein! Unsere Darmschleimhaut erneuert sich alle 3-5 Tage, der Dünndarm ein wenig langsamer als der Dickdarm.


Heute beginnen wir am anderen Ende des Kauorgans – nämlich im Darm!

jung-altWie kann man sich das vorstellen – ganz einfach, die oberste Schicht der Darmschleimhaut besteht aus vielen kleinen Zellen, die übereinander gelagert sind. Die neuen Zellen werden in der Basalschicht gebildet und wandern von unten nach oben, dabei schieben die Neuen die alten Zellen sozusagen vor sich her. Je Ballaststoffreicher wir uns ernähren, desto mehr Zellen werden „abgerieben“ – wie eine Art Peeling.

Nun wird klar, wieso sogenannte „Entschlackungskuren“ – wo nur Obst-/Gemüsesäfte tagelang getrunken werden, kontraproduktiv sind, denn der „Peeling Effekt“ der Ballaststoffe fällt damit aus. Zwar können sich Darmausstülpungen bilden – sogenannte Divertikel, diese führen aber ebenfalls nicht zu Verschlackung.

Was sind Divertikel?
divertikelSo wie unsere Haut altert, altern auch unsere Organe, das Muskelnetz (2), welches die Darmschleimhaut (3) umgibt bekommt Lücken, die Darmschleimhaut kann sich dazwischen vorstülpen – man spricht von Pseudodivertikel (1).
Stülpt sich die ganze Darmwand aus, also Schleimhaut samt Muskelschicht, dann spricht man von echten Divertikeln (4). Kot sammelt sich selten in den Dickdarmdivertikel, denn dazu sind diese zu klein, wenn doch, dann entzündet sich das ganze Geschehen meistens – Sie haben dann eine Dickdarmentzündung mit heftigen Schmerzen aber keine Verschlackung.

Das Geschäft mit Kot, Darm und entschlacken geht sehr gut, schon alleine die Wörter und die damit verbundene Thematik schreit nach „Verschlackung“. Redet man uns das dann auch noch recht lange ein, dann glauben wir daran … wir sind verschlackt!

Nur funktioniert unser Körper eben nicht so – keine Schlacke, kein Schadstoff Anstau … ergo keine Darmreinigung nötig! Viele Menschen verwechseln die erhöhte Aufmerksamkeit (Vigilanz) im Hungerzustand als “Sauberkeit” und die Müdigkeit nach einem Essen (postprandiale Müdigkeit) als “Verschlackung”. Dabei sind das zwei ganz normale und alte vegetative Mechanismen unseres Körpers – keine Nahrung -> mehr Aufmerksamkeit -> bessere Jagd. Essen -> Müdigkeit -> Ruhe -> mehr Energie für die Verdauung/Verwertung.

Mehr zu diesem Thema finden Sie auch in diesem Video!

Vielleicht wäre die beste “Entschlackungstherapie” in den Industrieländern weniger, dafür ausgewogener essen, womit wir auch unseren Zähnen gut tun würden!

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Jaroslav Belsky

Jaroslav Belsky

Nicht der Wind, sondern wie wir unsere Segeln setzen bestimmt unseren Kurs! Zahnarzt bei Denta Beaute Tel: +43 (1) 369 66 25 Billrothstrasse 29 1190 Wien

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