Tinnitus (Ohrenpfeifen) kann durch eine Fehlstellung des Kiefergelenkes ausgelöst werden, eine Korrektur der Kieferstellung bringt in solchem Fall Linderung.
Phantomgeräusche im Ohr, auch Tinnitus genannt, können viele Gründe haben. Eine mögliche Ursache ist eine Fehlstellung des Kiefergelenks. Eine Kunststoffschiene korrigiert den Fehlbiss und entlastet so das Kiefergelenk. Bereits nach zwei bis vier Wochen spürten 75 Prozent der so behandelten Tinnitus-Patienten eine Verbesserung der Symptome. Jeder Dritte hörte sogar gar keine Ohrgeräusche mehr.
Mittelohr und Kiefergelenk liegen ganz eng beieinander und sind nur durch eine dünne Knochenlamelle getrennt. Durch schlechte zahnärztliche Arbeiten kann der Biss und so die Lage der Kiefer verändert werden. Über die Jahre kann der Kauapparat soweit destabilisiert werden, dass der Kiefergelenkkopf verlagert wird. Wird beim Mundschließen der Kiefergelenkkopf weit nach hinten in Richtung Mittelohr geschoben, ist der Druck auf zwei dazwischenliegende Nerven enorm. Ein Tinnitus oder auch Schläfenkopfschmerzen können die Folgen sein.
Abhilfe schafft eine hauchdünne Schiene aus glasklarem Kunststoff, mit der die Gelenkköpfe wieder in ihre ursprüngliche Position zurückbringen. Dazu trägt der Patient mindestens vier Wochen Tag und Nacht diese so genannte Pivotschiene im Oberkiefer, die zum Ausgleich des Fehlbisses hinten leicht erhöht ist. Beim Schließen des Mundes dreht sich nun der Unterkiefer um diesen künstlichen Aufbiss und zieht das Kiefergelenk nach unten. Die individuell angepasste Schiene wird regelmäßig neu justiert und abgeschliffen, bis der ideale Biss stabilisiert ist.
Erst dann sollte die Rekonstruktion der Bisses (mit Prothesen, Brücken, Zahnimplantaten, usw.) erfolgen. Bei einem rechtzeitigen Eingreifen eines erfahrenen Zahnarztes besteht eine große Chance auf Heilung, das erspart dem Patienten möglicherweise eine lange Odyssee.
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Quelle: dentalnews-team